Wohnbau München Freiham

Genossenschaftlicher Wohnbau Freiham Nord

 
 

Projektbeschreibung

Der Entwurf des genossenschaftlichen Wohnungsbaus für die WOGENO München im Stadtentwicklungsgebiet Freiham Nord wurde durch ein kooperatives Architekt*innen-Team, bestehend aus vier Architekturbüros und einem Landschaftsarchitekten, geplant. Ziel des gemeinsamen Entwurfs und des intensiven Planungsprozesses war es möglichst einfach und dabei vielfältig zu bauen. Als Teil vom Ganzen sollen die verschiedenen Wohnideen sowohl an den Fassaden als auch im Inneren zum Vorschein kommen. Entstanden ist ein Gebäudeensemble mit einem starken gestalterischen Gerüst, welches die gemeinschaftliche Idee nach außen trägt – dabei jedoch seine Vielschichtigkeit aufgrund der unterschiedlichen Autoren beibehält.

Der B-Plan für das Teilgebiet WA 5(1) sieht drei Baufelder mit einer straßenbegleitenden Bebauung, einer Vorgartenzone und einem höher gelegenen begrünten Innenhof vor. Die Baufelder lassen sich aufgrund ihrer Form und Struktur typologisch in drei verschiedene Städtebaufiguren interpretieren: Riegel, Mäander mit Kopf und Punkt. Durch das gemeinschaftlich, und teils gewerblich genutzte Erdgeschoss wird die Öffentlichkeit und das gemeinschaftliche Leben in das Baufeld eingelenkt.

Nach Innen öffnen die drei Baufelder über einen gemeinschaftlichen Vorplatz hin in den grünen Innenhof, der über zusätzliche Durchgänge in den blockbegrenzenden Bauteilen mit dem Straßenraum verbunden ist. Um diese gemeinsame Mitte im Erdgeschoss sind die gemeinschaftlich genutzten Bereiche sowie kleinere Gewerbeflächen organisiert. Alle 82 Wohneinheiten werden vom Inneren des Bauplatzes über einen außenliegenden Laubengang erschlossen. Abgeschlossene Treppenhäuser befinden sich lediglich in den Gebäudeköpfen, um unnötige innere Erschließungsflächen auszulagern und Wohnfläche zu maximieren.

Als einheitliches Konstruktionsprinzip für alle Bauteile wird eine Schottenbauweise in Stahlbeton vorgesehen. Die tragenden Schotten verlaufen im Regelfall quer zur die Gebäudelänge und stellen teilweise die Wohnungstrennwände dar. Restliche Innenwände werden in trockenbauweise ausgeführt. Die Außenhülle der Baukörper wird als selbstragende Fassade in vorgefertigter Holzständerbauweise mit einer Holzbekleidung konzipiert. Farben, Strukturen und Fassadenelemente – wie Sonnenschutz, Geländer und Absturzsicherungen sowie horizontale Brandsperren – werden Teil des Gestaltungsprozesses und durch subtile entwurfsbedingte Vorschläge voneinander unterschieden und tragen zu der Ablesbarkeit der einzelnen Entwürfe bei.

Eine differenzierte Herangehensweise an die Wohnkonzepte der verschiedenen Bauteile bietet ein vielfältiges Angebot an Wohnungen. Der Wohnungsmix beinhaltet Wohnungen für Familien, Alleinerziehende mit Kind, Paare, Einzelhaushalte und einer betreuten Wohngemeinschaft. Um die Idee der Gemeinschaft weiterhin zu stärken wurden die privaten Außenbereiche aus den Wohnungen ausgelagert und als Erweiterung der Laubengangfläche in Form von „Logen“ vorgesehen. Jeder Wohnung ist genau eine Loge zugeordnet.

Durch die Anordnung der privaten Außenbereiche der einzelnen Wohnungen an dem Laubengang, wird der gemeinschaftliche Charakter des reinen Erschließungsganges gestärkt. Die kreisrunden Balkone werden als Logen konzipiert und über einer theaterähnlichen Architektursprache unterstützt. Breite Obergurte der Brüstungen textile Außenvorhänge sollen das Bild der Loge weiter stärken. Durch eine neutrale Farb- und Materialwahl soll der Laubengang und die Logen nicht mit der eher kräftigen farbigen Fassade konkurrieren. Tragende Bauteile in Sichtbeton, Brüstungen und Handläufe in einem leichten Wellengitter sowie außenliegende Textilvorhänge sind alle in einer hellgrauen Farbwelt geplant und lassen den gemeinschaftlichen Außenbereich als leichten grauen Schleier an der Fassade erscheinen.

 

Projektbilder

 

Pläne

 

Projektdaten

Direktauftrag
Auftraggeber: Wogeno München eG
Geschossfläche: 9.600 m2
Bearbeitungsstand: Entwurf
Projektpartner: 03 Architekten,
ENEFF Architekten,
Westner Schührer Zöhrer Architekten,
Keller Damm Kollegen