Hallenbad Oberdorf

Wettbewerb Neubau Hallenbad

 
 

Projektbeschreibung

Das Gelände des Freibades weist eine natürliche Topographie auf, welche an der Oberdorfstrasse sowie gegen die Obere Mühle aufgrund der sanften Böschungen natürlich eingefasst wird und im Inneren der Anlage Ruhe und Ungestörtheit garantiert. Das Hallenbad wird als aufgelöster Riegelbau geplant und bildet eine zusätzliche akustische und visuelle Barriere gegen die Oberdorfstrasse und den Eichstockweg.

Zugunsten einer maximal zu erhaltenden Freibadfläche, wird der Neubau mit möglichst geringem Fussabdruck konzipiert. Durch die selbstbewusste und von der Strassenführung unabhängige Platzierung des Gebäudes entstehen klar ablesbare Freiflächen, sowie eine bewusste Kantenbildung zum öffentlichen Raum. Das Gebäude nimmt den Platz des früheren Freibadeingangs ein und bildet eine städtebaulich wirksame Fassung des neu geschaffenen, vorgelagerten Vorplatzes.

Das äussere Erscheinungsbild des neuen Hallenbades in Dübendorf ist geprägt durch seine innenräumlichen Anforderungen – insbesondere durch die notwendigen Raumhöhen der verschiedenen Nutzungsbereiche. Die sich hierdurch abbildende Terrassierung des Gebäudes trägt zu einer optimalen Einbindung in das vorhandene Landschaftsbild bei.

Der Besucher betritt das neue Hallenbad auf Badeebene. Der zentrale Eingangsbereich, akzentuiert durch den städtebaulichen Hochpunkt der Rutsche, ist an der Oberdorfstrasse angeordnet und wird über einen auf die Besucherzahl ausgelegten grossen Vorplatz erschlossen. Die Kasse ermöglicht eine den Jahreszeiten und Witterungsbedingungen angepasste, zweiseitige Bedienung. Im Sommerbetrieb ist es möglich, dass der Freibadbesucher ohne das Gebäude betreten zu müssen direkt an der Kasse vorbei das Freibad über den Aussenraum betritt. Durch eine grosszügige Verglasung, wird dem Besucher schon beim Eintritt in das Gebäude ein direkter Blick in den Badebereich gewährt. An den Eingangsbereich angegliedert, befindet sich die Cafeteria mit Mehrzweckraum, welche aufgrund ihrer zentralen Lage sowohl von externen Besuchern, als auch von Hallenbad und Freibadgästen genutzt werden kann.

Eine repräsentative Treppe lässt den Besucher an zentraler Stelle in der Badehalle auftauchen. Die ebenerdige Badelandschaft wird durch zwei versetzte Hallenbereiche sowie deren Tragstruktur geschickt in zwei Bereiche gegliedert. Es entsteht eine «laute» Zone mit Kinderplanschbecken und Lernschwimmbecken, und eine «ruhige» Zone mit Schwimmer- und Mehrzweckbecken.

Angelehnt an die Tradition der Schweizer Bäderkultur wird die Fassade wie auch große Teil das Tragsystems in Holz materialisiert. Die gestalterischen Taktiken des Städtebaus werden sinngemäss in die Fassadengestaltung übertragen. Ziel ist auch hier die Grossmassstäblichkeit der Baumassen durch einen feingliedrigen Umgang mit den Fassaden zu relativieren. Die gesamte Gebäudehülle wird durch ein verschiedenmaschiges Raster aus vertikalen und horizontalen, linienförmigen Elementen gegliedert und erzeugt so ein an der Fassade ablesbares «Echo» der inneren Tragstruktur. Dichte und transparente Flächen wechseln sich ab und bieten vielfältige Ausblicke und Quersichtbezüge zwischen Hallenbad und Freianlagen.

Die Wahrnehmung der Fassade verändert sich je nach Abstand und Blickwinkel des Betrachters – wie auch im Laufe der Tageszeit. Aus der Ferne wirkt sie dezent strukturiert, der Fokus liegt auf der horizontalen Schichtung zu einem Relief, das sich gegen den Hintergrund abzeichnet. Dagegen wird aus der Nähe der dreidimensionale Aufbau der Fassade, die Tektonik aus Tragsystem und Hülle erlebbar. Die natürlich warme Oberfläche des Holzes trägt Innen wie Aussen zu einer haptisch angenehmen Atmosphäre bei.

 

Projektbilder

 

Pläne

 

Projektdaten

Öffentliche Submission nach Prägualifikation, 2. Rang
Auftraggeber: Gemeindeverwaltung Dübendorf
Nettonutzfläche: 3.720 m²
Visualisierung: studiohometown (www.studiohometown.de)